Die Städtepartnerschaft mit Fontenay-aux-Roses wurde im Jahre 1974 besiegelt.
Als Botschafter für die deutsche Sprache unterwegs
16 Wieslocher Gymnasiasten unterrichten Grundschüler in Fontenay
Von Anne Polenz, Christian Stärk, Frederik Schonger, Jolin Gerspach, Maria Ritz und Phil Hess (Klassenstufe 10)
Von Jahr zu Jahr nimmt die Zahl der Schülerinnen und Schüler ab, die an französischen Schulen Deutsch als Fremdsprache lernen. Umso mehr ist das Erasmusprojekt des Ottheinrich-Gymnasiums in Wiesloch ein wichtiger Schritt, um den kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Frankreich zu fördern.
In diesem Rahmen brachen wir, 16 Zehntklässlerinnen und Zehntklässler des OHG unter der Leitung von Iris Graf und Heike Hellwarth, zu Beginn der Osterferien nach Paris auf und sammelten dort wichtige Einblicke in die französische Kultur. Nach einer ausführlichen Erkundungstour durch Paris ging es an die Grundschulen "La Roue A" sowie "Les Pervenches" in Fontenay-aux-Roses, Wieslochs französischer Partnerstadt in der Nähe von Paris. Dort wurden wir herzlich von Dominique Lafon empfangen, der in seiner Rolle als Bürgermeister den Kontakt zwischen unseren Partnerstädten unterstützt.
An den Grundschulen in die Rolle des Lehrers zu schlüpfen, stellte für uns in der Fremdsprache eine gewisse Herausforderung dar – die wir dennoch meisterten. Mithilfe der aufwändig vorbereiteten interaktiven Unterrichtsstunden konnten wir den Grundschulkindern vielfältige Eindrücke vermitteln, die ihnen die deutsche Kultur näherbrachten. Die wenigsten von ihnen waren bislang in Deutschland gewesen, weshalb sie oft keine realistischen Vorstellungen davon hatten. So kam beispielsweise die Frage auf, ob man denn mit dem Auto nach Deutschland fahren könne und wie das Klima dort sei. Gleichzeitig gab es auch im Hinblick auf Entwicklungsstand und politisches System bedenkliche Assoziationen, wie etwa die Frage, ob es in Deutschland WLAN gebe oder ob noch Diktatur herrsche. Gerade solche Situationen haben uns gezeigt, wie wichtig unsere Aufklärungsarbeit tatsächlich ist.
Insgesamt schienen der sprachliche und kulturelle Austausch den Grundschulkindern sehr gefallen zu haben, während sie gleichzeitig besser über ihre eventuelle zweite Fremdsprache informiert wurden und diesbezüglich nun eine reflektiertere Entscheidung treffen können.
Auch wir haben vieles gelernt, seien es historische Zusammenhänge rund um die wichtigsten Pariser Monumente oder die wertvollen sprachlichen und sozialen Kompetenzen aus dem Unterricht.
Gleichzeitig konnten wir in Paris ebenso interessante Beobachtungen zu gesellschaftlichen Aspekten machen. Dass in der prunkvollen und florierenden Metropole Obdachlose zum Schlafen auf die U-Bahn-Gänge zurückgreifen müssen, zeigt eine unfassbare soziale Ungerechtigkeit im Pariser Alltagsleben auf – ein großes Problem in vielen Großstädten weltweit. Des Weiteren war es für viele von uns ein Kulturschock, als wir die ersten Male beim Betreten öffentlicher Einrichtungen gründliche Sicherheitskontrollen durchlaufen mussten.
Zusammenfassend hat uns allen die Reise Spaß gemacht und wir haben viel gelernt. Projekte wie das Erasmusprojekt stärken die internationale Zusammenarbeit von Partnerstädten sowie den kulturellen Austausch, sodass wir alle davon profitiert haben. Ohne die großzügige Förderung durch das Erasmus+-Programm der Europäischen Union wäre die Fahrt in diesem Umfang nicht möglich gewesen.
Foto: Die Reisegruppe mit Bürgermeister Dominique Lafon vor dem Rathaus von Fontenay-aux-Roses.
Ohne Teilnahme der Bevölkerung fand in diesem Jahr 2020 die traditionelle Gedenkfeier zum Ende des Ersten Weltkriegs in Fontenay-aux-Roses statt. Am nebligen Vormittag trafen sich die offziellen Vertreter auf dem Friedhof und am Ehrenmal für die Gefallenen. Für die Stadt Wiesloch legte Dominique Lafon, maire adjoint, ein Blumengebinde nieder und verlas die Rede von OB Dirk Elkemann.
Die gegenseitige Teilnahme an wichtigen Gedenktagen ist fester Bestandteil des Partnerschafts-Jahresprogramms zwischen Wiesloch und Fontenay-aux-Roses. Eine Wieslocher Delegation nimmt alljährlich am 11. November an der Gedenkfeier zum Ende des ersten Weltkriegs teil, eine französische Delegation kommt jeweils am 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus nach Wiesloch.
Wie erstmals im vergangenen Jahr gehörten der Wieslocher Delegation neben Oberbürgermeister Dirk Elkemann und dem Vorsitzenden des Freundeskreises der Wieslocher Städtepartnerschaften, Klaus Rothenhöfer, zwei Schülerinnen des Ottheinrich-Gymnasiums, Johanna Philipp und Marlène Hadek, mit ihrer Lehrerin Iris Graf an.
Nach der Anreise am Sonntag traf man sich am Sonntagabend zum offiziellen Diner mit Bürgermeister Laurent Vastel sowie Dominique Lafon, maire adjoint und Isabelle Parenti, verantwortlich für die Partnerschaft und mit Wiesloch bestens vetraut. Nachdem im Laufe des Abends auch noch der Bürgermeister aus der englischen Partnerstadt, Simon Rubner, eingetroffen war, entwickelte sich eine lebhafte dreisprachige Diskussion unter Freunden.
Der Gedenktag zeigte sich nass, kalt und regnerisch. Nach dem traditionellen Treffen an der Eiche auf dem Friedhof kürzte man den Rundgang und ging gleich zum Kriegerdenkmal auf der place du Général de Gaulle.
Nach der traditionellen Fahnenparade und dem Verlesen der Namen der im vergangenen Jahr gefallenen französischen Soldaten legten Dirk Elkemann und Klaus Rothenhöfer ein Blumengebinde für die Stadt Wiesloch nieder. Auch in diesem Jahr fanden die auf französisch gehaltenen Redebeiträge von Dirk Elkemann sowie Johanna Philipp und Marlène Hadek große Aufmerksamkeit
Während in Paris mehr als sechzig Staatschefs aus aller Welt zusammen mit Präsident Emmanuel Macron des Endes des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren gedachten, nahm eine Wieslocher Delegation an den Feierlichkeiten in der Partnerstadt Fontenay-aux-Roses teil. Seit 2008, dem 90. Jahrestags des Waffenstillstands von 1918 ist eine Wieslocher Delegation eingeladen, an diesem für Frankreich so wichtigen, hoch emotional besetzten Gedenktag teilzunehmen und an der Kranzniederlegung mitzuwirken. Die Wieslocher sind inzwischen vertraute Gäste der Feierlichkeiten zum 11. November geworden.
Bestand die Delegation in den vergangen Jahren in der Regel neben dem Oberbürgermeiter und dem Vorsitzenden des Freundeskreises der Wieslocher Städtepartnerschaften aus ehemaligen Kriegsteilnehmern des Zweiten Weltkriegs oder Vertretern sozialer Organisationen, so nahmen dieses Mal auf Anregung von Stadtrat Klaus Rothenhöfer, Freundeskreisvorsitzender, Jugendliche aus Wiesloch an dem Gedenken teil., Amadea Blaut, Antonia Braun, Sarah Yassine, Schülerinnen des Ottheinrich Gymnasiums trugen in ihrer auf französisch gehaltenen Rede ihre Gedanken zum Endes des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren vor.
Heute ist der Tag, an dem wir alle zusammenkommen, um zu trauern, zu gedenken, aber auch zu feiern. Wir feiern, dass das große Leid des Ersten Weltkrieges vor genau einhundert Jahren ein Ende gefunden hat und wir endlich in Frieden, Sicherheit und ohne ständige Furcht vor dem Ungewissen und vor Verlust leben können. Aber ganz besonders feiern wir, dass sich das spannungsgeladene Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich in Freundschaft gewandelt hat (l´amitié franco-allemande). Das beste Beispiel erleben wir hier und jetzt. Aufgrund der Partnerschaft zwischen Fontenay-aux-Roses und Wiesloch, die schon seit 1974 besteht und regen Austausch ermöglicht, können wir hier gemeinsam stehen.
Über Jahrhunderte gehörten Kriege zum heutigen Europa dazu. Als aber der französische Außenminister Robert Schumann 1950 erstmals die europäische Idee formulierte, begann sich das Europa, wie wir es heute kennen, zu formen. Insgesamt gibt es bis jetzt, seit 70 Jahren Frieden, der längste Zeitraum bisher, wenn man zurückblickt, was Europa zu einem außerordentlich erfolgreichen Friedensprojekt macht. Krieg in Europa ist mittlerweile unvorstellbar, und das nicht nur, weil wir wirtschaftlich zusammenarbeiten, sondern auch, weil wir aktiv Frieden fördern, indem Konflikte an Verhandlungstischen und nicht in Schützengräben gelöst werden. Heute bietet die EU einer halben Milliarde Europäern ein sicheres und freies Leben und hat den Friedensnobelpreis für die Verbreitung von Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechte erhalten.
Die französischen Gastgeber zeigten sich sehr beeindruckt, zahlreiche Französinnen und Franzosen suchten das Gespräch mit den Mädchen und dem Rest der Delegation. Auch für die Gastgeber wirkten Kinder und Jugendliche mit. In Fortsetzung des Projekts „Hundert Botschafter für den Frieden“ das Iris Graf, Französischlehrerin am Ottheinrich Gymnasium, mit einer 10. Klasse begonnen hatte, trugen Schülerinnen und Schüler einer Grundschule ihre Gedanken zm Thema „Was ist Frieden“ vor. Chor und Orchester der Jugendmusikschule trugen die National- und die Europahymne vor.
Oberbürgermeister Dirk Elkemann führte in seiner Rede aus:
Aus dem letzten Weltkrieg gibt es immer weniger Zeitzeugen. Umso wichtiger ist es, die Erinnerung wach zu halten und für die kommende Generation zu erneuern, damit nicht dieselben Fehler gemacht werden, wie früher. Aus diesem Grund haben wir junge Menschen zu dem Gedenktag mitgebracht.
Denn auch wenn wir es uns kaum vorstellen können und den Krieg zumeist aus Erzählungen unserer Eltern und Großeltern kennen, muss uns immer klar sein: Frieden ist nicht selbstverständlich! Der Blick in die Welt zeigt deutlich, wie fragil der Frieden sein kann.
Freundschaften zwischen Menschen sind das beste Mittel, Frieden zu sichern. Wir sind stolz auf die seit Jahrzehnten bestehende Städtepartnerschaft zwischen Fontenay-aux-Roses und Wiesloch. Deshalb mein Appell an Euch, die jungen Menschen: Nutzt diese Partnerschaft, nutzt jede Gelegenheit, besucht Euch gegenseitig, schließt Freundschaften! Denn wer Freunde anderer Nationalität hat, für den bleibt der Frieden mit dem jeweils anderen Land ebenfalls eine Selbstverständlichkeit.
Es ist schon ein beeindruckender Moment, wenn bei der Gedenkveranstaltung zum Waffenstillstand 1918 am Ehrenmal einer französischen Gemeinde zunächst vom Vertreter der Bundesrepubik Deutschland ein Kranz niedergelegt wird, dann vom Vertreter der Russischen Föderation, wenn nacheinander die Nationalhymnen Deutschlands, Russlands und Frankreichs erklingen.
Wie seit zehn Jahren waren auch in diesem Jahr wieder Vertreter der Stadt Wiesloch zur „cérémonie de commémoration du 11 novembre“ in die französische Partnerstadt Fontenay-aux-Roses eingeladen. An diesem nationalen Feiertag gedachte die französische Nation traditionell der Toten des ersten Weltkriegs, der „Grande Guerre“ wie man in Frankreich sagt. Seit 2012 gilt der Tag offiziell dem Gedenken der Toten aller Kriege.
Für die Stadt Wiesloch legten Oberbürgermeister Dirk Elkemann und der Vorsitzende des Freundeskreises der Wieslocher Städtepartnerschaften, Stadtrat Klaus Rothenhöfer, einen Kranz am Ehrenmal nieder. Dirk Elkemann führte in seiner französisch vorgetragenen Rede unter anderem aus:
Der Krieg ist als politischer, wirtschaftlicher und struktureller Zusammenbruch des bisherigen Europas zu sehen; er hinterließ dramatische Lücken in der Demographie und erzeugte eine bis dahin nicht gekannte soziale Not. Das Kriegsende am 11. November 1918 war nicht nur eine Erlösung für die Alliierten. Es hat alle am Krieg Beteiligten vor weiterem Blutvergießen bewahrt. So war vor 99 Jahren für alle ein erlösender Tag. Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie uns - die ehemaligen Feinde und Kriegsgegner - seit Jahren zu dieser Feier einladen.
Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung traf man sich zur Enthüllung einer Gedenktafel an Raymond Lesueur, dem 2014 der Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ zugesprochen wurde. Dieser Ehrentitel wurde in Israel nach der Staatsgründung 1948 für nichtjüdische Einzelpersonen eingeführt, die unter nationalsozialistischer Herrschaft während des Zweiten Weltkriegs ihr Leben einsetzten, um Juden vor der Ermordung zu retten. Die Vertreterin des „comité Français pour Yad Vashem“ würdigte Raymond Lesueur, der 1942 bis 1944 als damals 19-Jähriger eine jüdische Familie versteckte und damit vor der Deportation in die Vernichtungslager bewahrte. Im Anschluss an ihre Rede erklangen die israelische und die französische Nationalhymne.
Neben der Teilnahme an der Gedenkveranstaltung blieb ausreichend Zeit, die vielen persönlichen Kontakte zu vertiefen und die aktuelle politische Situation in Deutschland und Frankreich, aber auch in Fontenay-aux-Roses und Wiesloch zu diskutieren. Die Europainitiativen von Präsident Macron wurden ebenso angesprochen wie die Berliner Koalitionsverhandlungen, die Verwerfungen im Gemeinderat von Fontenay-aux-Roses ebenso wie die Stadtentwicklung in Wiesloch. Weiter wurden Ideen für Partnerschaftsaktivitäten im kommenden Jahr diskutiert.
Seit 2008 gehört die Teilnahme einer Wieslocher Delegation bei der Gedenkveranstaltung zum Waffenstillstand am Ende des ersten Weltkriegs zum Ausdruck gelebter deutsch-französischer Partnerschaft zwischen der Weinstadt und Fontenay-aux-Roses. Für die Teilnehmer ist es alljährlich ein bewegendes Ereignis, das sich kaum in Worte fassen lässt.
Der 11. November, Tag des Waffenstillstands 1918, gehört zu den am stärksten emotional besetzten Gedenktagen unserer westlichen Nachbarn und es ist ein gutes Zeichen gerade nach den weltpolitischen Ereignissen der jüngsten Vergangenheit, dass 98 Jahre danach Deutsche nicht nur als Gäste dabei sind sondern aktiv mitwirken.
Oberbürgermeister Dirk Elkemann, der seine Ansprache auf französisch hielt, betonte wie dankbar die Deutschen seien, dass Frankreich ihnen nach den Schrecken der beiden Weltkriege die Hand gereicht hat. "Wir werden das nie vergessen. Die Bereitschaft zur Versöhnung hat uns gemeinsam die Kraft gegeben, Vertrauen zueinander zu entwickeln, freundschaftliche Verbundenheit zu empfinden und so miteinander Verantwortung für ein gemeinsames Europa zu übernehmen. Städtepartnerschaften wie die zwischen Fontenay-aux-Roses und Wiesloch haben hierzu einen wichtigen Beitrag geleistet. Die Begegnung zwischen den Menschen unserer beiden Nationen ist wichtiger als alle politischen Verlautbarungen."
Zusammen mit dem Vorsitzenden des Freundeskreises der Wieslocher Städtepartnerschaften, Klaus Rothenhöfer, legte Dirk Elkemann am Ehrenmal für die Gefallenen einen Kranz nieder.
Auch Bürgermeister Clive Butchins aus Elstree-Borehamwood, der englischen Partnerstadt von Fontenay-aux-Roses, sprach bei der Gedenkfeier und legte ein Gebinde nieder.
Traditionell schließt sich an das Gedenken am Ehrenmal der gemeinsame Gang zum Friedhof mit einem weiteren Gedenken an. Alle Vereine ehemaliger Soldaten und ihre Fahnenträgern bekunden ihren Respekt vor den Gefallenen sowie ihren ehemaligen Mitgliedern. Im Anschluss trifft man sich zum "Vin d’honneur" im Rathaus.
Am Vorabend des Gedenktages trafen sich die Delegationen aus Wiesloch und Elstree-Borehamwood zu einem gemeinsamen Abendessen mit ihren französischen Gastgebern. Die große Zahl der Verantwortlichen aus Fontenay-aux-Roses, die daran teilnahmen, zeigte das lebhafte Interesse an den Städtepartnerschaften. Lebhaft diskutierte man die politische Lage insbesondere Brexit und Präsidentenwahl in USA.
Offizieller Empfang für 44 Schülerinnen und Schüler aus Jacou, Castries und Fontenay-aux-Roses
„Wer als Tourist in ein Land fährt, lernt eine Landschaft kennen. Wer an einem Austausch teilnimmt, lernt Menschen kennen.“ Mit diesen Worten begrüßte Wieslochs Oberbürgermeister Franz Schaidhammer am vergangenen Donnerstag 44 französische Austauschschülerinnen und -schüler im Rathaus. Diese sind zu Beginn der Woche aus zwei völlig verschiedenen Regionen unseres Nachbarlands angereist: Während die eine Schülergruppe aus den Orten Jacou und Castries in der Nähe von Montpellier stammt, besuchen 23 Schülerinnen und Schüler das Collège les Ormeaux in Wieslochs Partnerstadt Fontenay-aux-Roses.
Die beiden Austausche wenden sich an Schülerinnen und Schüler der achten Klassen des Ottheinrich-Gymnasiums und werden seit mehreren Jahren zuverlässig von der Französisch-Fachschaft der Schule organisiert. Die deutschen Jugendlichen weilten bereits im Oktober in Frankreich.
Zum Empfang waren nicht nur die jungen Franzosen mit ihren Lehrerinnen gekommen, sondern auch die deutschen Partner sowie einige Gasteltern, so dass das Rathausfoyer gut gefüllt war. Neben Brezeln und Getränken für alle gab es auch ein kleines Geschenk für jeden Gast. Noch eine knappe Woche, nämlich bis zum 12. Mai, werden „les élèves français“ in Wiesloch weilen und ein buntes Programm absolvieren. Es beinhaltet neben dem obligatorischen Besuch in Heidelberg oder einer Neckarrundfahrt vor allem auch das Kennenlernen des deutschen (Schul-)Alltags. Herr Schaidhammer dankte den Französischlehrerinnen Amanda Rau, Ursula Ohr, Claudia Dehoust und Heike Hellwarth vom OHG für die Organisation des Austausches, würdigte aber auch ausdrücklich das Engagement der Gasteltern. Sie leisteten einen wichtigen Beitrag zur Pflege der freundschaftlichen Beziehungen mit unserem Nachbarland, denn hierfür seien menschliche Begegnungen immer noch das beste Rezept.
Schon traditionell nimmt alljährlich eine Wieslocher Delegation an der Gedenkveranstaltung an das Ende des Ersten Weltkriegs am 11. November 1918 in der französischen Partnerstadt Fontenay-aux-Roses teil. In diesem Jahr wurde am Vorabend des Nationalfeiertags die Partnerschaftsurkunde zwischen Fontenay-aux-Roses und Ząbkowice Śląskie feierlich unterzeichnet.
Die Veranstaltung anlässlich der feierlichen Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde begann mit einer Gedenkminute für den wenige Tage zuvor verstorbenen ehemaligen Deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt. Bürgermeister Laurent Vastel würdigte den großen Staatsmann und überzeugten Europäer.
Seit ihrem Amtsantritt sei es der neuen Mehrheit im Gemeinderat der Stadt Fontenay-aux-Roses ein Anliegen gewesen, eine Partnerschaft mit einer polnischen Stadt einzugehen. Dabei habe man an frühere Kontakte mit Ząbkowice Śląskie angeknüpft. In mehreren Treffen, unter anderem auch in Wiesloch, habe man die Partnerschaft vorbereitet. Bürgermeister Laurent Vastel lobte den Einsatz von Oberbürgermeister Franz Schaidhammer, der am 31. Dezember aus dem Amt scheidet. Er habe sich immer engagiert für die Partnerschaften eingesetzt. Als Dank und Anerkennung verlieh er ihm die Ehrenbürgerschaft und die Verdienstmedaille von Fontenay-aux-Roses. Gleichzeitig begrüßte er den zukünftigen Oberbürgermeister Dirk Elkemann, der mit der Wieslocher Delegation zum Antrittsbesuch nach Fontenay-aux-Roses gekommen war.
In der offiziellen Partnerschaftsurkunde verpflichten sich die Bürgermeister der beiden Städte feierlich, durch ihre Zusammenarbeit und den Austausch, die universellen Werte der Brüderlichkeit, Freiheit, Demokratie, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit zu fördern, dauerhafte Verbindungen zwischen den Städten aufrecht zu erhalten, und jede gemeinsame Aktion zu diskutieren und umzusetzen, die geeignet ist, einander in allen Bereichen im Rahmen ihrer Zuständigkeit zu bereichern, sowie nach den Regeln der Gastfreundschaft zu handeln, mit Respekt für unsere Unterschiede, in einer Atmosphäre des Vertrauens und im Geist der Solidarität.
In zahlreichen Gesprächen im Kreise der geladenen Gäste wurde der Geist der Freundschaft vertieft, die deutsche und die polnische Delegation beendeten den Abend gemeinsam mit einer improvisierten Geburtstagsfeier.
Am Gedenktag, dem 11. November, wurde in der offiziellen Ansprache zur Erinnerung an den Waffenstillstand 1918 an die Kriegsereignissr des Jahres 1915 erinnert, dem "möderischsten Jahr des ganzen Konflikts". Nach fast 15 Monaten Krieg war der Bewegungskrieg in einen Stellungskrieg übergegangen, bei dem für kurzfristige Geländegewinne jeweils hunderte und tausende Soldaten geopfert wurden. Das Gedenken galt neben den Opfern der "Kriege von gestern", dem "Großen Krieg", dem zweiten Weltkrieg und den Kriegen der Entkolonialisierung, auch den Opfern der heutigen Auslandseinsätze.
Im Gedenken an alle Opfer von Krieg und Terror legten Oberbürgermeister Franz Schaidhammer zusammen mit dem Vorsitzenden des Freundeskreises der Wieslocher Städtepartnerschaften, Klaus Rothenhöfer, für die Stadt Wiesloch sowie Ewa Figzał, stellvertetende Bürgermeisterin, und Andrzej Dominik, Vorsitzender des Stadtrats, für die Stadt Ząbkowice Śląskie jeweils ein Blumengebinde am Ehrenmal nieder. Begleitet wurde die würdige Feier vom "Chorale du Conservatoire à rayonnement intercommunal de musique et de danse", die die Europahymne auf deutsch und französisch vortrugen. In einer weiteren Ansprache auf dem städtischen Friedhof wurde insbesondere der Rolle der Frauen während des Krieges gedacht, die zuhause in der Landwirtschaft, im Gewerbe und in der Industrie die Plätze der an der Front kämpfenden Männer übernehmen mussten.
Am Nachmittag dieses Tages hatten die Gastgeber für ihre polnischen und deutschen Gäste einen Besuch des Eiffelturms und eine abendliche Seinefahrt vorgesehen. Auf Anregung von Klaus Rothenhöfer, besuchte man auf dem Weg von der U-Bahn zum Eiffelturm auch das Denkmal für die deportierten Juden Frankreichs. Die abendliche Seine-Fahrt mit den Bateaux Mouches de Paris war insbesondere für die erstmaligen Paris-Besucher unter den Gästen ein besonderes Erlebnis. Mit einem gemeinsamen Essen der Repräsentanten aller drei verschwisterten Gemeinden, Fontenay-aux-Roses, Wiesloch und Ząbkowice Śląskie endete der denkwürdige Tag. Am Morgen des Abreisetags gab es noch genügend Gelegenheit, Fontenay-aux-Roses, seine Straßen, Parks, Bistros und Geschäfte kennenzulernen. Gegen Mittag machte sich die polnische Delegation auf die lange, bis 3:30 Uhr dauernde, Pkw-Heimfahrt, die deutsche Delegation wäre mit RER, Metro, ICE und S-Bahn in 4 1/2 Stunden wieder in Wiesloch gewesen, hätte sich nicht wegen eines Personenunfalls auf der Schnellfahrstrecke die Abfahrt in Paris est um über 3 Stunden verzögert. Voller glücklicher Eindrücke nach drei Tagen partnerschaftlicher Begegnung konnte niemand erahnen, welch schrecklicher Terror nur einen Tag später Frankreich heimsuchen würde.
Schülerinnen und Schüler des Projekts "Arbeitsmigration" aus Fontenay-aux-Roses, Murcia und Wiesloch mit Georg John, Klaus Rothenhöfer und Ludwig Sauer beim Empfang im Rathaus
Wiesloch. Im Rahmen des Schüleraustausches zwischen dem Lycée Professionelle Privée St. François d'Assise in Wieslochs französischer Partnerstadt Fontenay-aux-Roses und der Johann-Philipp-Bronner-Schule wurden am Montag, dem 7.4.2014 Gäste und Gastgeber im Rathaus von Bürgermeister Ludwig Sauer und dem Vorsitzenden des Freundeskreises der Wieslocher Städtepartnerschaften, Klaus Rothenhöfer, empfangen. Ludwig Sauer begrüßte die Gäste, zu denen in diesem Jahr auch eine Delegation aus dem spanischen Murcia gehörte, sehr herzlich und stellte die Stadt Wiesloch als weltoffene Stadt dar, in der inzwischen Menschen aus fast hundert Staaten wohnen. Besonders würdigte er das diesjährige Motto des "Drei-Länder-Austauschs", das Thema: "Arbeitsmigration". In kleinen gemischten Gruppen werden Franzosen, Spanier und Deutsche bei mehreren Betriebsbesuchen dieses Thema bearbeiten, auch ein Besuch im Landratsamt bei den Kreistagsfraktionen gehört dazu. Ludwig Sauer erwähnte in diesem Zusammenhang die Wieslocher Aktion Job of my life, in dessen Rahmen 27 junge Portugiesen eine Berufsausbildung in Wiesloch erfahren. Sein besonderer Dank galt allen Betreuerinnen und Betreuern und besonders dem Organisator Georg John, dem Mitbegründer des Schüleraustauschs der Johann-Philipp-Bronner-Schule mit Fontenay-aux-Roses, dem es zu verdanken ist, dass 2014 bereits die 17. Aktion dieser Art durchgeführt werden konnte.
Wiesloch. Neuen Schwung in die Fußballbegegnungen mit Jugendlichen aus der französischen Partnerstadt Fontenay-aux-Roses brachte das dritte Juniwochenende. Mit der U10/11 vom VfB Wiesloch und FC Frauenweiler fand auf zwei Plätzen in Frauenweiler ein kleines Turnier mit 5 Mannschaften statt. Die Kinder von Fontenay-aux-Roses gewannen alle ihre Spiele und wurden erster. Alle teilnehmenden Mannschaften hatten riesigen Spaß. Im Zentralstadion Wiesloch standen sich die U15-Mannschaften des VfB Wiesloch, der SpVgg Baiertal und der ASF Fontenay-aux-Roses in einem Blitzturnier gegenüber. Gegen die Landesligakicker des VfB Wiesloch hatte die mit D-Junioren aufgestockte Mannschaft aus Fontenay-aux-Roses keine Chance und verlor deutlich. Besser machte sie es gegen SpVgg Baiertal und konnten lange das Spiel ausgeglichen halten, bis zum Schluss die Kräfte nachließen und die Partie verloren ging. Im Spiel der beiden Wieslocher Mannschaften hat es der VfB Wiesloch zum wiederholten Male nicht geschafft, gegen die SpVgg Baiertal zu gewinnen und verlor 1:0. Geleitet wurden die fairen Spiele in Frauenweiler und Wiesloch von amtlichen Schiedsrichtern.
Fast fünfzig Personen, Jugendliche und Begleiter, waren am Freitag per Bus in Wiesloch angekommen, wo im Feuerwehrhaus schon ein kräftiges Abendessen auf die Gäste wartete. Klaus Rothenhöfer begrüßte als stellvertretender Oberbürgermeister und Vorsitzender des Freundeskreises der Wieslocher Städtepartnerschaften die französischen Gäste herzlich und gab seiner Freude Ausdruck, dass wieder einmal eine Begegnung jugendlicher Fußballer zustande gekommen sei. Sein besonderer Dank galt Stadtrat Eugen Wickenhäuser, Kreisjugendleiter im Fußballkreises Heidelberg, der den Austausch perfekt organisiert hatte. Manfred Kurz und Sabine Pommrenke vom städtischen Kulturamt hatten kleine Geschenke mitgebracht und luden die Gäste nach dem Abendessen zum Eis in die Fußgängerzone
Am Samstag, nach dem hervorragenden Frühstück der Wirtsleute Evgenia und Kosta Lykogianni im Clubhaus Frauenweiler, traf man sich zu den beiden Turnieren und nach dem daran anschließenden Imbiss, wieder bei Evgenia und Kosta Lykogianni im Clubhaus Frauenweiler, ging es unter Führung von Klaus Rothenhöfer zu einem Stadtrundgang nach Heidelberg. Jugendliche und Betreuer, die alle erstmals in Heidelberg waren, zeigten sich begeistert von der Altstadt und dem Schloss.
Auch am Samstagabend sorgte das bewährte Küchenteam Monika und Harry Kühni von der Freiwilligen Feuerwehr Wiesloch im Feuerwehrhaus für zufriedene Gäste. Der Vorsitzende der Abteilung Fußball der ASF (Association Sportive Fontenaisienne) François Marsal bedankte sich für die Mühe der Gastgeber und versicherte, dass die Tage in Wiesloch für alle eine große Freude waren. Zur Erinnerung überreichte Klaus Rothenhöfer für den Freundeskreises der Wieslocher Städtepartnerschaften jeweils ein t-shirt mit dem Aufdruck aller vier Wieslocher Partnerstädte und dem Wort "Freundschaft" in der jeweiligen Landessprache.
Eugen Wickenhäuser, Organisator des Austauschs, bedankte sich bei der Stadt Wiesloch für die Zurverfügungstellung der Sporthalle Frauenweiler für die Übernachtung der jungen Fußballer und ihrer Betreuer sowie bei der Freiwilligen Feuerwehr Frauenweiler für die Zurverfügungstellung von Feldbetten. Gestärkt vom Frühstück der Wirtsleute Evgenia und Kosta Lykogianni im Clubhaus Frauenweiler trat man am Sonntagmorgen die anstrengende Rückreise an, die zehn Stunden dauerte, davon eine Stunde im Stau vor Paris.
"Mit Andacht und Ergriffenheit treffen wir uns heute, um den 95. Jahrestag des Waffenstillstandes vom 11. Nov 1918 zu feiern, der einen schrecklichen, vieijährigen Bruderkrieg beendet hat. Ich bin umso stärker bewegt, als heute, zu diesem 95. Jahrestag des Endes des 1. Weltkrieges, Vertreter des deutschen, englischen und französischen Volkes anwesend sind. Ich möchte den Bürgermeistern von Wiesloch und Elstree-Borehamwood herzlich danken, die uns durch ihre Anwesenheit ehren. Es ist ein starkes Zeichen der brüderlichen Bande, die unsere Städte seit zahlreichen Jahren verbinden." Mit diesen Worten begann Pascal Buchet, Bürgermeister von Fontenay-aux-Roses seine Rede vor dem Gefallenendenkmal seiiner Stadt und fuhr fort:"In diesem Zusammenhang möchte ich herzlich Frau Monika Miller, Stadträtin und Verantwortliche der Städtepartnerschaften und Herrn Klaus Rothenhöfer, Ehrenbürgermeister und Vorsitzender des Freundschaftsvereins der Städtepartnerschaften für ihren Einsatz beim Organisieren dieser Gedenkfeier in Einheit und Brüderlichkeit danken." Weiter begrüßte er Dr. Roland Münz-Berti und Gerhard Herrmann, Vorsitzender und Ehrenvorsitzender des Roten Kreuzes von Wiesloch.
Pascal Buchet erinnerte an die Schrecken des Ersten Weltkriegs, in dem neun Millionen Europäer ihr Leben auf den Schlachtfeldern gelassen haben. Nach dem Krieg seien in dem in Stücke gerissenen Europa die Reiche zerfallen, die Grenzen verschoben und die Gebiete aufgeteilt worden. Beleidigungen und Demütigungen hätten im Versailler Vertrag ihren Ausdruck gefunden und nährten den Groll und die Frustrationen, die Europa an den Abgrund des zweiten Weltkrieges führten.
Oberbürgermeister Franz Schaidhammer bedankte sich für das Zeichen der Versöhnung, das die alljährliche Einladung an die deutsche Delegation darstelle. Versöhnung könne nicht Vergessen bedeuten und das wollten die Deutschen auch nicht. Er erinnerte an den Besuch von Bundespräsident Joachim Gauck in Oradour-sur-Glane, wo er Hand in Hand mit dem französischen Präsidenten François Hollande der Opfer des SS-Massakers gedachte. Er danke "im Namen aller Deutschen dafür, dass Sie uns mit diesem Willen zur Versöhnung gegenübertreten", so Franz Schaidhammer weiter.
Für die Stadt Wiesloch legten Franz Schaidhammer und Klaus Rothenhöfer zusammen ein Gebinde am Ehrenmal nieder, Dr. Roland Münz-Berti und Gerhard Herrmann jeweils mit ihren fanzösischen Rot-Kreuz-Partner je ein Gebinde des Roten Kreuzes Wiesloch und des Roten Kreuzes Fontenay-aux-Roses. Der "chorale du conservatoire" (Jugendmusikschule) begleitete die Zeremonie mit der Europahymne auf deutsch und französisch und der Marseillaise.
Traditionell schließt sich an das Gedenken am Ehrenmal der gemeinsame Gang zum Friedhof mit einem weiteren Gedenken an. Alle Vereine ehemaliger Soldaten und ihre Fahnenträgern bekunden ihren Respekt vor den Gefallenen sowie ihren ehemaligen Mitgliedern. Im Anschluss trifft man sich zum "Vin d’honneur" im Rathaus. Beim folgenden Mittagessen mit den "anciens combattants" traf die Wieslocher Delegation auf viele, teilweise langjährige Freunde, es war wie bei einem Familientreffen: Die Wieslocher Freunde gehörteten einfach dazu.
Am Vorabend des Gedenktages zum 11. November besuchte die Wieslocher Delegation die Station des Roten Kreuzes Fontenay-aus-Roses. Gerhard Herrmann hatte im vergangene Jahr dieses Treffen angeregt und die französischen Gastgebern zeigten den Wieslochern gerne ihre Ausrüstung und informierten umfassend über ihre Arbeit. Neben vielen Gemeinsamkeiten gab es auch deutliche Unterschiede im gemeinsamen Dienst am Nächsten, sodass es zu einem fruchtbaren Austausch bei einem "apéritif" kam.
Zum gemeinsamen Abendessen trafen sich die Offiziellen aus Fontenay-aux-Roses, Wiesloch und Elstree-Borehamwood sowie die Vertreter des Roten Kreuzes aus Wiesloch und Fontenay-aux-Roses sowie die französischen Partnerschaftsbeauftragen im Restaurant l'arganier bei marokanischen Spezialitäten. Auf deutsch, englisch und französisch wurde ein intensiver Meinungsaustausch gepflegt und die partnerschaftlichen Beziehungen vertieft.
Wiesloch/Fontenay-aux-Roses. Es ist inzwischen zu einer guten Tradition geworden, dass an der jährlichen Gedenkveranstaltung an den Waffenstillstand vom 11. November 1918, der das Ende des blutigen Ersten Weltkriegs markiert, eine Delegation aus Wiesloch teilnimmt. Neben der "Cérémonie nationale d'hommage aux soldats morts pour la France" am Grabmahl des unbekannten Soldaten unter dem Arc de Triomphe in Paris finden in allen Gemeinden Frankreichs an diesem nationalen Feiertag Gedenkveranstaltungen an den örtlichen Gefallenendenkmalen und Friedhöfen statt.
Anlässlich der 90. Wiederkehr dieses Erinnerungstages hatten die Verantwortlichen in Fontenay-aux-Roses im Jahr 2008 erstmals eine Delegation aus Wiesloch eingeladen damit, wie Bürgermeister Pascal Buchet damals sagte, "wir zusammen weiter dazu beitragen, eine solidarische Welt in einem freien und friedlichen Europa zu schaffen und dass wir im täglichen Leben darauf achten, unser Ideal von Frieden und Fortschritt all denen entgegen zu halten, die rückwärts gewandt dem Nächsten misstrauen und ihn abweisen."
Es waren auch in diesem Jahr bewegende Momente für die Wieslocher Delegation bestehend aus Oberbürgermeister Franz Schaidhammer, dem Vorsitzenden des Freundeskreises der Wieslocher Städtepartnerschaften, Klaus Rothenhöfer, und den Weltkriegsveteranen Rudolf Flohr und August Schleich.
In der Rede des französischen Staatspräsidenten, die in allen Gemeinden verlesen wurde, erklärte dieser, es gehe nicht darum den Krieg zu verherrlichen, sondern derer zu gedenken, die ihr Leben für Frankreich gaben, nicht nur in den Weltkriegen sondern auch in Indochina, Suez, Nordafrika, auf dem Balkan, im mittlerer Orient, im Tschad, in der Elfenbeinküste oder in Afghanistan.
Pascal Buchet, Bürgermeister von Fontenay-aux-Roses, hob erneut die besondere Symbolik der Teilnahme einer deutschen Delegation hervor und mahnte in seiner Gedenkrede die europäische Solidarität für Griechenland an. Er erinnerte daran, dass die unerträgliche Last der Reparationen nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland mit zum Aufstieg des Nationalsozialismus beigetragen hatte.
Nach der Ansprache von Franz Schaidhammer, in der er aller Opfer von Hass, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit gedachte, legte er zusammen mit Klaus Rothenhöfer ein Blumengebinde am örtlichen Gefallenendenkmal nieder. Gemeinsam ging es zum Friedhof, wo in einer weiteren Zeremonie der dort Ruhenden gedacht wurde. Traditionell schließt sich ein Empfang für alle Teilnehmer im Rathaus an und ein gemeinsames Mittagessen aller örtlichen Veteranenverbände.
Wiesloch. (HCE) Nach langer Reise aus der Nachbarschaft der französischen Hauptstadt ins kurpfälzische Wiesloch und erster Nacht in Deutschland erlebten die „Korrespondenten“ (Austauschschüler) vom Collège des Ormeaux in Fontenay-aux-Roses gleich zwei Empfänge. Am frühen morgen in der Bertha-Benz-Realschule durch deren neuer Leiterin Ulrike Freiling und dann drei Stunden später im Rathaus durch Oberbürgermeister Franz Schaidhammer. Mit seinem „Willkommen im Rathaus“ begrüßte er die 29 junge Franzosen und ihre drei Begleiterinnen Nathalie Jonard, Anne Claessens und Claire-Marie Mouret aus Wieslochs französischer Partnerstadt, mit der seit 1974 enge Beziehungen bestehen. Begleitet wurde Rektorin Freiling von den Organisatoren des Schüleraustauschs, den Realschullehrern Michael Schalber und Annette Bräunling.
In seiner Begrüßung wünschte der OB den Gästen aus Frankreich ereignisreiche Tage in der Weinstadt und hoffte, dass „sie mit vielen und guten Eindrücken nach Hause zurückzukehren.“ Wie stets bei solchen Anlässen betonte er die Wichtigkeit von Schüler-Austauschen „in einem Europa, das immer mehr zusammenwächst.“ Dabei betonte er auch den Unterschied zwischen Schülern, die eine Partnerschule im jeweiligen Gastland besuchen, und solchen die dies nur als Touristen tun. Zum gegenseitigen Verstehen gehörten auch Informationen über die Gaststadt und deren Geschichte. Dabei beließ es Schaidhammer jedoch nur bei wenigen Daten, informierte über die Wirtschaft der Stadt und zog Parallelen zwischen den jeweiligen Verwaltungs-Strukturen in Fontenay und Wiesloch. Auf seine Frage, wer denn schon einmal in Wiesloch war, meldeten sich allerdings nur einige Wiesloch Schüler, und unter den Franzosen gab nur sehr wenige, die schon einmal in Deutschland waren.
Der Vorsitzende des Freundeskreises der Städtepartnerschaften, Klaus Rothenhöfer, begrüßte die Gäste aus Fontenay-aux-Roses auf Französisch und überreichte ihnen das Jumelage-T-Shirt mit den Namen aller vier Wieslocher Partnerstädte: Sturgis/USA und Fontenay/Frankreich, Zabkowice/Polen und Amarante/Portugal. Nach Einladung zu Bretzel und Säften lud Wieslochs Partnerschaftsbeauftragter Manfred Kurz zur Stadtrallye ein, bei der ein Blick auf „Deutschlands erster Tankstelle“, der Stadtapotheke nicht fehlen durfte. Zur Orientierung erhielten sie das von Dr. Adolf Suchy konzipierte Faltblatt „La pharmacie de la ville de Wiesloch.“
Die Ormeaux-Schüler weilten eine Woche in der Weinstadt. Dabei standen auf dem Programm auch Ausflüge nach Heidelberg mit Schlossführung und einer Klettertour im neuen Wieslocher Hochseilgarten. Schüleraustausch bedeuteten – neben Unterbringung in Gastfamilien – vor allem aber Unterricht in der Schule am Donnerstag und Freitag jeweils „nach Stundenplan in den Französisch-Klassen". Nach Ankunft am Montag am Bahnhof Wiesloch-Walldorf erlebten die jungen Franzosen mit ihren Gastgebern bis Sonntagmittag eine für alle sicher interessante Woche, in der die Gastfamilien am Samstag Regie führten. Schaidhammer hatte sich bereits beim Rathaus-Empfang bei den Gasteltern für die Aufnahme der jungen Franzosen bedankt. Denn mangels Finanzen konnte sich die Stadt in diesem Jahr nicht an den Kosten des Schüler-Austausches beteiligen. Eingesprungen waren der Freundeskreis der Wieslocher Städtepartnerschaften sowie nach Auskunft des bisherigen Rektors der Bertha-Benz-Schule deren Freundeskreis.
Dass ein Schüleraustausch besonders für die betroffenen Lehrer auch mit Arbeit verbunden ist, zeigte sich vor allem bei Nathalie Jonard, die nicht zum ersten Mal ihre Schüler nach Wiesloch begleitete. Für „Chef-Übersetzerin“ Jonard hieß es nicht nur bei Bedarf, so auch beim OB-Empfang, überall auszuhelfen, sie stand auch Rede und Artwort bei Informationen über das Collège des Ormeaux, einer Gesamt-Schule, in der ähnlich der Realschule Schüler und Schülerinnen im Alter von elf bis fünfzehn Jahren unterrichtet werden. Daran schließt sich später das Lycée St. François d’Assise an, mit dem die Philipp-Bronner-Schule partnerschaftlich verbunden ist.
Der diesjährige Besuch der französischen Jugendlichen gilt als Antwort auf den Besuch der Wieslocher Schüler in Fontenay-aux-Roses vom 12. bis 19. Mai dieses Jahres. Unter Begleitung von Annette Bräunling und Michael Schalber hatten 23 Jungen und Mädchen aus 8. und 9. Klassen eine Woche in den Familien ihrer Gastschüler verbracht und dort das Collège des Ormeaux besucht. Als besonderen Unterschied zum heimischen Schulalltag hatten die Wieslocher den langen Schulalltag bis 16:30 oder 17:30 Uhr empfunden, da sie am dortigen Unterricht in verschiedenen Fächern teilnahmen. Beim Empfang durch „Maire“ (Bürgermeister) Pascal Buchet am Samstag begegneten die Wieslocher Realschüler auch ihren Wieslocher Kollegen von der Johann-Philipp-Bronner-Schule, die zur gleichen Zeit ihre Partnerschule, das Lycée St. François d’Assise besuchten.
Schülerinnen und Schüler der Realschule zu Gast in Fontenay-aux-Roses
Austausch zwischen der Bertha-Benz-Realschule und dem collège Les Ormeaux
Zweiundzwanzig Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klassen, die sich für das Wahlfach Französisch entschieden haben, weilten in der zweiten Oktoberwoche zusammen mit den Lehrkräften Anette Bräunling und Hans-Michael Schalber in Fontenay-aux-Roses. Die Franzosen waren bereits im Mai zu Besuch in Wiesloch gewesen.
Wie beim klassischen Schüleraustausch üblich, wohnten die Deutschen bei den Familien ihrer französischen „corres(pendants)“ und erhielten so einen guten Einblick in das Alltagsleben der Franzosen. Bei allen Annäherungen unserer Lebensweise infolge der Globalisierung und Europäisierung fiel den Teilnehmern aber auf, dass
zwischen beiden Ländern immer noch erhebliche Unterschiede im Alltagsleben zu beobachten sind. Dies rührt schon allein daher, dass die Ganztagsschule in Frankreich der Regelfall ist und vor allem im Großraum Paris die Frauenerwerbsquote höher ist als bei uns. Unter der Woche bleibt wenig Zeit füreinander. Die gemeinsame Gestaltung des Wochenendes erfährt deshalb einen noch höheren Stellenwert als bei uns.
Auch fiel den Teilnehmern auf, dass sich die französischen Jugendlichen häufiger als das bei uns üblich ist nach der Schule auf öffentlichen Plätzen oder an Sportstätten treffen, um miteinander zu kommunizieren.
Die Lehrerinnen und Lehrer des dortigen collège Les Ormeaux, Nathalie Jonard und Melie Jouassin, hatten ein ereignisreiches Programm vorbereitet. Da Fontenay-aux-Roses eine Stadt am südlichen Rand des Großraums Paris ist, lag der Schwerpunkt natürlich auf der Erkundung der Sehenswürdigkeiten der französischen Hauptstadt.
Neben einer Bootsfahrt auf der Seine entlang der Schauseite der Stadt besuchte man das Centre George Pompidou (hier das Museum für moderne Kunst), die Champs Elysés und den Arc de Triomphe sowie natürlich den Eiffelturm. Aber auch der Norden von Paris stand auf dem Programm, wo die Basilika von Saint-Denis (Königsgräber vom 5. – 17. Jahrhundert) und „Le Stade de France“ mit seinen 80 000 überdachten Sitzplätzen besichtigt wurden.
Ganz in der Nähe von Fontenay-aux-Roses befindet sich das Schloss von Versailles mit seiner großartigen Parkanlage – übrigens Vorbild für unser Schwetzinger Schloss. Nach einem Rundgang durch die Prachtsäle des Schlosses, wobei natürlich vor allem „La Galerie des Glaces“ (Spiegelsaal) beeindruckte, waren Bummeln und Picknick in den „Jardins“ angesagt.
Beeindruckend war auch der freundliche Empfang im Rathaus am Samstagmorgen durch Bürgermeister Pascal Buchet und die Partnerschaftsbeauftragte Frau Miller. Nach einer kurzen Ansprache des Bürgermeisters vor dem Rathausportal - unter der Europaflagge – war anschließend im Gebäude ein leckeres Büffet vorbereitet. Alle Teilnehmer erhielten ein T-Shirt sowie eine Mütze mit Fontenay-Emblem. Den Lehrkräften wurde eine im Glaswürfel gefasste französische „Marianne“ überreicht, die in der Austauschvitrine BBR ihren Ehrenplatz finden wird.
Und am Samstagabend hatten die Austauschteilnehmer dann Gelegenheit, auf einer Party die Kontakte zu ihren französischen Gastgebern in lockerer Atmosphäre – d.h. auch ohne Lehrer und Programmdruck - bei Musik und Tanz zu vertiefen.
Interessante Eindrücke konnten die Deutschen auch im französischen collège sammeln – einer Ganztageschule mit Mensa. Eine Unterrichtsstunde dauert 55 Minuten, vier finden am Vormittag statt, drei am Nachmittag. Hier nahm man in verschiedenen Klassen am Unterricht teil und diskutierte in einer bilingualen Unterrichtsstunde über die Eindrücke während des Austauschprogramms.
Die herzliche Verabschiedung am Bahnhof in Fontenay-aux-Roses zeigte, dass die Begegnung ein Erfolg war und dass solche Schülerautausche auch nach über fünfzig Jahren deutsch-französischer Freundschaft immer wieder wichtig sind,
um diese mit Leben zu füllen.
Lang, lang ist es her, aber vielleicht können sich noch einige ältere Wieslocher Handballer an die ereignisreichen Besuche in Fontenay vor über 25 Jahren erinnern.
Jetzt war es mal wieder soweit, die Partnerschaft sollte erneut belebt werden, und so trafen am Freitag, den 8. Mai kurz nach 17 Uhr 25 Handballer und Handballerinnen zwischen 17 und 25 Jahren aus unserer Partnerstadt Fontenay aux Roses an der Eishalle ein.
Schon beim Vortreffen zu diesem Austausch vor einigen Monaten war man sich einig , dass die Unterbringung gemeinsam in der Stadionhalle erfolgen sollte. So rollten denn die Koffertrolleys die Parkstraße hinab in Richtung Sporthalle, wo alle es sich gleich gemütlich einrichteten . Ruckzuck hatten noch ein paar französische Fußballer die Gunst der Stunde genutzt und ihr Lager auch bei uns aufgeschlagen. Bei einem kleinen Aperitif wurden die ersten sprachlichen Hürden gemeistert und alle in das Abendprogramm eingewiesen. Denn schon um 19 Uhr stand der Sport im Vordergrund, ein Spaßturnier mit speziellen Regeln und gemischten Mannschaften, was Nationalität und Geschlecht anging.
6 Mannschaften mit verheißungsvollen Namen wie Roucoulette, Baguepi,Cool runnings, Schnapsdrosseln, Franzosencrasher und Clochette stellten sich den Herausforderungen, dass immer mindestens 2 Frauen auf dem Feld sein mussten und bei einer Frau im Tor Männer nur mit der „ falschen“ Hand werfen durften. Zwischendurch konnte man sich am Salatbuffet stärken oder auch ein Schnitzel verdrücken. Bis kurz vor 23 Uhr wurde mit vollem Einsatz gespielt , bis der Sieger, die Schnapsdrosseln, nach einem letzten 7m- Schießen.
Handballer aus Fontenay zu Gast
feststanden. Frisch geduscht waren wieder Kraftreserven vorhanden, um die Nacht gemeinsam in der Marktstube ausklingen zu lassen. Die sprachlichen Barrieren schwanden von Stunde zu Stunde immer mehr.
Etwas müde erschienen wir dann am Samstag morgen nach dem Frühstück zum Empfang im Rathaus und der anschließenden Stadtführung. Die meisten machten noch einen kurzen Stadtbummel, bevor alle sich wieder an der Sporthalle trafen, um bei bestem Wetter ins Schwimmbad zu gehen. Einige nutzten die Chance auf einen ungestörten Mittagsschlaf in der Halle
Die Franzosen zeigten sich so begeistert vom Freibad, speziell von der Rutsche, dass sie deren Ampel vor lauter Begeisterung gar nicht beachteten, was natürlich schon nach wenigen Minuten den Bademeister einige Nerven kostete.
Gegen Abend marschierten alle wieder zurück in die Halle, einige machten noch den Burger-King- Umweg, so dass der Hunger beim anschließenden Grillen vor der Sporthalle sich in Grenzen hielt. Der Gewitterguss vertrieb alle nach innen zum Fußball spielen und danach war wieder Kneipentour in Wiesloch angesagt, weil es am Abend vorher so schön war! Der Rückweg wurde ein bisschen früher wie am Vortag angetreten, doch wurde dann noch die Sporthalle zur Disco umfunktioniert und ein bisschen weiter gefeiert.
Der Sonntag morgen stand im Zeichen der Freundschaftsspiele Wiesloch- Fontenay. Die Wieslocher siegten sowohl bei den Herren als auch den Damen, die leider wegen der A- Jugend Quali nur dezimiert antreten konnten. Doch das Ergebnis der Spiele war nebensächlich.
Ein anstrengendes Wochenende mit viel Spaß neigte sich dem Ende und mit etwas Verspätung rollten die Trolleys wieder die Parkstraße hoch Richtung Eishalle, wo man sich herzlich von den lieben und sehr angenehmen Gästen in der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen verabschiedete.
Badminton „satt“
Nur knapp zwei Tage war am Wochenende vom 8. – 10. Mai ein neunköpfiges Badmintonteam aus Fontenay-aux-Roses bei der Badmintonabteilung der TSG Wiesloch zu Gast, aber von den etwa 45 Stunden der Visite verbrachten die Sportlerinnen und Sportler aus den beiden Partnerstädten immerhin rund acht auf den Wieslocher Badminton-Courts.
Schon kurz nach der Ankunft am frühen Freitag Abend hatten die Gäste ausgiebig Gelegenheit, sich nach neun(!) Stunden Busfahrt wieder einmal so richtig zu bewegen. Gemischte deutsch-französische Doppel erleichterten beim gemeinsamen Training in der Merian-Halle das gegenseitige Kennenlernen. Petrus tat dann später das Seine zum Gelingen des Abends dazu, als er rechtzeitig vor der Begrüßungsparty die Regenschauer einstellte, so dass der Grill wie geplant „angeschmissen“ werden konnte. Im Laufe des Abends funktionierte auch die sprachliche Verständigung immer besser, auf Französisch, Deutsch und Englisch oder auch in einer bunten Mischung aus allem!
Der Samstag Vormittag diente dem Kennenlernen der Stadt. An den offiziellen Empfang im Rathaus schloss sich eine interessante Führung durch die Wieslocher Innenstadt mit Besuch auch des „Dörndl“, des städtischen Museums, an, in dem die ausschließlich zum ersten Mal in Wiesloch weilenden Gäste vom Stadtarchivar, Herrn Kurz, sachkundig mit der Geschichte und Entwicklung ihrer Partnerstadt vertraut gemacht wurden. Eindrücke vom heutigen Wiesloch vermittelte ein anschließender Stadtbummel mit dem Leiter der TSG-Badmintonabteilung, Stefan Fürstenau. Dass es hier sogar einen Fontenay-aux-Roses-Platz gibt, verblüffte die Gäste und musste auf einem Erinnerungsfoto festgehalten werden.
Kurzweilig und sportlich herausfordernd gestaltete sich der Badminton-Nachmittag in der Helmut-Will-Halle. Im Mittelpunkt stand dabei ein Doppel-Turnier mit elf überwiegend gemischten deutsch-französischen Paaren, die nach der nominellen Spielstärke möglichst ausgeglichen zusammengestellt worden waren. Nach sechs spannenden Spielrunden im „Schweizer System auf Zeit“ war schließlich ein glückliches Sieger-Doppel ermittelt, Maxime Bense (Fontenay) und Udo Lang (Wiesloch). Danach gab es für alle TeilnehmerInnen nicht nur kleine Sachpreise sondern auch eine verdiente ausgiebige Stärkung auf der Terrasse des TSG-Heims und später noch einen kurzen Ausflug ins Wieslocher „Nachtleben“.
Am Sonntag hieß es dann „Badminton zum Dritten“! Zwei Stunden lang wurde noch einmal in der Helmut-Will-Halle gemeinsam gespielt, auch einige freundschaftliche Herausforderungen vom Vortag wurden ausgetragen, im Einzel wie auch im Doppel.
Noch ein Abschiedsessen – und dann machten sich die lieb gewonnenen Gäste auch schon wieder auf die lange Busfahrt nach Hause, u.a. natürlich mit einer Einladung zum Bacchus-Turnier am 29./30.08.09 im Gepäck.
Das dritte Maiwochenende in Wieslochs französischer Partnerstadt Fontenay-aux-Roses stand in diesem Jahr unter dem Motto "Astres en Fête" - Fest der Sterne, womit die Sterne der europäischen Fahne gemeint waren. Traditionell beteiligt sich die Stadt Wiesloch mit einem kulturellen Beitrag am Festsonntag, an dem sich die verschiedenen Organisationen der Stadt auf der Coulée verte präsentieren. In diesem Jahr war der türkische Elternverein mit seiner Tanzgruppe unter der Leitung von Frau Zulal Erdönmez und einem Saz-Spieler als Beitrag der Stadt Wiesloch vorgesehen, womit erstmals auch die größte Gruppe unserer ausländischen Mitbürger aktiv in die Städtepartnerschaft einbezogen wurden.
Um rechtzeitig zum Umzug, vergleichbar unserem Sommertagszug, in Fontenay-aux-Roses zu sein, musste am Samstag bereits um 4:00 Uhr in der Frühe aufgebrochen werden. Alles klappte reibungslos, sodass Bürgermeister Pascal Buchet um 15:00 Uhr das Sommerfest mit der Begrüßung der Gäste aus Wiesloch eröffnen konnte, an ihrer Spitze der Vorsitzende des Freundeskreises der Wieslocher Städtpartnerschaften, Stadtrat Klaus Rothenhöfer, und Stadtrat Richard Ziehensack. Leider spielte das Wetter in diesem Jahr überhaupt nicht mit, sodass die Beteiligung am verregneten Umzug im Vergleich zu den Vorjahren eher gering war. Am Abend verfolgten die türkischen Jugendlichen und ihre Betreuer am Fernsehgerät den Grand Prix Eurovision und freuten sich über das Abschneiden der Türkei.
Leider begann auch der Sonntag regnerisch. Wie viele andere in Fontenay-aux-Roses vertretene Nationalitäten baute auch der Wieslocher türkische Elternverein einen Stand mit Spezialitäten der heimischen Küche auf. Die zahlreichen musikalischen und tänzerischen Darbietungen am Nachmittag wurden von der Tanzgruppe des türkischen Elternvereins eröffnet. Ihnen folgte der Saz-Spieler Eren Demir aus Wiesloch, dessen Beitrag ebenso wie die Tanzvorstellung sehr gut ankam. Im Laufe des Nachmittags lockerte der Himmel zusehends auf und die Stimmung wurde entsprechend besser. Bürgermeister Pascal Buchet, Stadtrat Klaus Rothenhöfer, Stadtrat Richard Ziehensack, Monika Miller, für die Partnerschaft zuständige Stadträtin in Fontenay-aux-Roses sowie eine Vertreterin des Dachverbands der deutsch-französischen Städtepartnerschaften nahmen gemeinsam die Preisverleihung des europäischen Malwettbewerbs der Schulen in Fontenay-aux-Roses vor. Im Laufe des Nachmittags schwanden auch die "Sprachbarrieren" zusehends, Höhepunkt war ein gemeinsamer Tanz einer französischen und der Wieslocher türkischen Tanzgruppe.
Eine Stadtrundfahrt in Paris, zunächst noch bei Tageshelligkeit, dann als "Lichterfahrt" beschloss den ereignisreichen Tag, ein Erinnerungsphoto aus dem nächtlichen Paris durfte nicht fehlen. Voller neuer Eindrücke machte man sich am Montag auf den Rückweg.